Chapter 3 (1/2)
2013: Gegenwart
"Was ist das?" fragtest du Chen
Es ist Sonntagabend. Nach Stunden nichts in Aussicht, tauchte dein Ehemann an der Tür auf, eine Einkaufstüte haltend.
"Es ist ein Kleid," seine Mundwinkel verzogen sich zu einem leichtem Lächeln. "Ich habe ein Firmentreffen in zwei Tagen und ich möchte das du kommst."
Geistesabwesend nicktest du ihm zu. Als du dich ihm wieder zu wendest und die knackenden Fußbodendielen der Treppe hinauf gingst, nach der Tüte greifend, ruft dich Chen.
"_____," sagte er.
Du drehtest deinen Kopf in seine Richtung.
"Danke," sagtest er und seine Lippen rollten sich zusammen.
"Kein Problem."
Auch wenn du mit einem Lächeln geantwortet hattest und dankbar rüber kamst, du wusstest das du nicht auf seine Tricks reinfallen solltest.
Wenn da etwas war, was du die letzten zwei Jahre gelernt hattest, dann das sein Verhalten verbindlich war und nicht aus Dankbarkeit."Ich bin zu Hause," gab Chen bekannt, als er zur Vordertür herein kam, ausschauend als wollte er Begeisterung bringen in seine erschöpfte Stimme."Ich hab Essen gemacht," sagtest du, stelltest eine Platte mit heißem Essen auf den Küchentisch. Du hattest sein Lieblingsessen vorbereitet. Hoffend das du vielleicht ein seltenes Kompliment von deinem Ehemann bekommen würdest.
"Danke, aber ich bin okay," sagte er. "Ich fühle mich nicht danach zu essen."
Du nahmst einen tiefen Atemzug.
Wieder einmal versuchtest du ihn zufrieden zu stellen, aber scheitertest."Du hast das Firmentreffen heute nicht vergessen, richtig?" fragte Chen, sein starrer Blick traf nicht einmal deinen.
Du nicktest.
Anstatt sich in die Unterhaltung einzubringen, antwortete er nur mit einem: "ich gehe ins Bett," und ging die Treppen hoch zu seinem Schlafzimmer.
Du bist erschöpftMit dem brennend heißem Porzellan in deiner Hand, trägst du die Platte zum Mülleimer und schmeißt den gesamten Inhalt hinein. Stunden von lesen von Rezepten und dir versehentlich die Finger verbrennend vom Versagen um das Gericht zu machen.Nichts war wichtig
Er hatte dich nur geheiratet wegen des Arrangements zwischen eurer beider Familien."Bist du fertig?" rief Chen vom Ende der Treppe.
"Warte noch eine Sekunde," riefst du zurück.
Du schautest in dein Spiegelbild in voller Länge, in dem Spiegel der vor dir stand. Du warst gekleidet in den Sachen die Chen dir gekauft hatte – Ein weißes Chiffon Kleid, was bis zu deinen Knien ging . Und dein Haar gestylt zu einem ordentlichen Knoten. Du solltest verträumt in den Spiegel schauen, ein Lächeln in dein Gesicht getackert. Chen hatte dir vorher nie Kleidung gekauft.Aber du warst es nicht.
Dich vom Spiegel weg drehend, machtest du vorsichtig deinen Weg zu den Treppen und zur Vordertür, wo Chen dich bereits erwartete, ein seiden weißes Hemd und schwarze Hosen mit einer schwarzen Krawatte. Seine Augen trafen deine und er fragte: "Bist du soweit?"